Hallo Ihr lieben, lest euch das mal durch, ich habe Tränen gelacht... Urheber war nicht zu ermitteln, fand aber den Beitrag recht humorvoll und stelle ihn rein für die, die gerne mal an so einem miesen Januartag, herzhaft lachen wollen...
Liebe Giesella!
Herzlichen Dank für Deinen lieben Brief.
Du brauchst Dir wirklich keine Sorgen um mich zu machen. Es ist alles in Ordnung. Das Essen koche ich selbst, und ich staune täglich mehr, wie gut es doch klappt. Mittlerweile kann ich es essen, ohne dass mir anschließend im Kranken- haus der Magen ausgepumpt werden muss. Da es oft schnell gehen muss, habe ich mir gestern Bratkartoffeln gemacht. Müssen die Kartoffeln eigentlich geschält werden? Zwischendurch war ich Brötchen holen. Nach meiner Rückkehr war die Emaille in der Pfanne geschmolzen. Ich habe nie geglaubt, dass sie so wenig widerstandsfähig ist. Der Rauch in der Küche ist schon wieder abgezogen, aber die Katze ist schwarz wie ein Rabe und hustet. Seither ergreift sie panikartig die Flucht, wenn ich nur den Herd anschalte oder mit den Pfannen klappere.
Da ich wenigstens einmal am Tag was warmes zu Essen brauche, wie du ja weißt, lässt sich die Katze mittlerweile gar nicht mehr blicken! Sag mal, wie lange muss man eigentlich Eier kochen? Ich habe sie zwei Stunden gekocht, aber sie waren nicht weich zu kriegen.
Schreib mir doch mal, ob man angebrannte Milch noch verwenden kann. Soll ich sie aufheben, bist Du wiederkommst? Hatte leichte Probleme mit dem Gulasch, habe mir eine Dose warmgemacht. Doch leider ist sie in der Mikrowelle explodiert. Die Tür der Mikrowelle wurde durchs Fenster geschleudert und unser schönes Gewächshaus ist leider kaputt ... das Fenster auch. Da es geschlossen war (Muss ich immer, wenn ich koche, sonst rückt wieder die Feuerwehr aus), wurde es mit dem Rahmen komplett rausgerissen, die Druckwelle war gewaltig. Die Dose dagegen ging ab wie ein Zäpfchen, senkrecht nach oben, durch- schlug die Decke und traf die kleine 13jährige Tochter von Herrn Bauer, der über uns wohnt, genau zwischen die Beine. Sie war gerade beim Klavierspielen, ihr is' nix passiert, aber dem Klavierlehrer hat's 4 Finger abgerissen!
Hast Du auch schon mal gehabt, dass Dir schmutziges Geschirr verschim- melt ist? Wie ist das nur in so kurzer Zeit möglich? Du bist doch kaum vier Wochen fort.
Hinter dem Spülstein lebt alles, da kannste "BREHMS TIERLEBEN" drehen. Wo kommt dieses Krabbelgetier her? Hast du die da etwa deponiert? Habe mich dann doch endlich dazu hinreißen lassen und das Geschirr gespült. Bitte schimpf nicht mein Schatz, aber das gute Porzellan von Oma is hin. Hätte ich nicht gedacht, sah doch so stabil aus, war wohl ein bisschen viel, 1000 Umdrehungen der Waschmaschine.
Die ist übrigens auch hinüber, das große Schlachtermesser hat beim Schleudern leider die Trommel ein wenig beschädigt ... und steckt jetzt in der Wand, das Messer, nicht die Trommel. Denn die hat die 300er Ziegelwand durchschlagen und liegt irgendwo draußen sinnlos herum! Beim Essen habe ich leider den Wohnzimmerteppich eingesaut, mit Tomatensoße. Du sagtest mir immer, das Tomatensoße nicht mehr rausgeht. Da hast du dich geirrt, mein Liebling, die ging wunderbar raus, die Haare des Teppichs auch. Ich hätte doch wohl keine Nitroverdünnung nehmen dürfen!
Den Kühlschrank habe ich auch abtauen müssen. Du bist da immer so ungeschickt, das Eis geht wunderbar ab mit einer Maurerkelle. Nur komischerweise heizt er jetzt, komisch. Auf jeden Fall ist das Fleisch gut durch. Joghurt, Sekt und Mineralwasser auch, alles explodiert!
Mein Liebling! Am Donnerstag habe ich vergessen, die Wohnung abzu- schließen. Es muss jemand da gewesen sein, denn es fehlen einige Wertgegenstände, aber Geld allein macht ja nicht glücklich, wie Du immer sagst. Der Kleiderschrank ist auch leer, aber es kann ja nicht viel drin gewesen sein, denn Du hast Dich ja immer beklagt, dass Du nichts zum Anziehen hast.
Als ich gestern Abend die Kaninchen füttern wollte, ist mir die Kerze umgefallen. Im Nu stand alles in Flammen.
Damit will ich schließen, morgen mehr. Ich hoffe, dass Du Deine Kur in sorgloser Ruhe und Freude genießt.
Viele herzliche Grüße von Deinem Schatz!
PS: Deine Mutter hat, als sie von dem Unglück erfahren hat, der Schlag getroffen. Die Beerdigung war gestern, habe es dir nicht gesagt um dich nicht unnötig zu beunruhigen. Du bist ja auf Kur und sollst Dich erholen!
Immer wieder kommt es in den Küchen unseres Landes zu einem grausamen Ritual: Die Überreste bestialisch ermordeter, unschuldiger Kaffeebohnen werden von sogenannten "Liebhabern" zu Pulver zermahlen und mit kochendem Wasser überbrüht. Nicht etwa der Lebensnotwendigkeit, nein der schieren Vergnügungssucht unserer Mitmenschen werden so Jahr für Jahr Milliarden hilfloser Tiere geopfert. In ihrer ursprünglichen Heimat ist die freilebende Kaffeebohne so gut wie ausgerottet, man findet sie selbst dort nur noch in sogenannten Plantagen, Massentierhaltung der übelsten Art, gegen die das Leid der Batteriehühner ein Paradies erscheint. Kaum ausgewachsen wird die Bohne erst halb ersäuft, dann tagelang ohne jegliches Wasser in riesigen Käfigen "verwahrt", bis der Tag des Abtransportes nach Europa gekommen ist. Schon hier führt der Mangel an Freiraum oft zum Ausbruch von Aggressionen, denn die durchschnittliche Grösse eines wilden Kaffeebohnenrudels beträgt nur ungefähr ein Pfund. In drangvoller Enge in Säcken über den Ozean transportiert, ist ihr Leiden mit der Ankunft im Bestimmungshafen noch lange nicht beendet. Ohne das man sie auch nur betäubt, werden sie bei lebendigem Leibe verbrannt. Niemand, der je ein Rudel wilder Kaffeebohnen durch den Urwald hüpfen sah, niemand, der Bernhard Grzimeks denkwürdige Sendung "Durchs Land der wilden Kaffeebohne" vom 1.4.1977 verfolgte, in dem Grzimek einige Exemplare der Gattung Coffea Arabica im Studio vorstellte, kann sich des Mitleids fuer diese einzigartigen Tiere erwehren. In ihrer Heimat von nur einem natürlichen Feind bedroht, dem Enchillada, einem südamerikanischen Verwandten des Dönertierchens (bemerkenswert hier Grzimeks Aufnahmen eines Kaffeebohnenrudels, das von einem ausgewachsenen Enchillada angegriffen, plötzlich zum Gegenangriff übergeht und sich zu Dutzenden in den Gegner verbeisst!), erwuchs dieser so interessanten Spezies in den Eroberern Südamerikas ein Feind ganz eigener Art. Nur der Mensch ist in der Lage, einen Mitbewohner unseres Planeten so rücksichtslos zu verfolgen.
Machen Sie nicht mit, wehren Sie sich gegen die Ausbeutung unschuldiger Tiere. Schluss mit dem Kaffeekonsum!!!